8. Praktisches Beispiel
 

 

8.5 Der Ton

 

Der Ton wird ähnlich wie das Bild stark komprimiert. Eine qualitativ gute MP3-Datei hat etwa 96 Kbit. Für das Streaming rechnete ich den Ton auf bis zu 8 Kbit herunter. Bei einer sostarken Kompression ist darauf zu achten, dass die Originaldatei von möglichst guter Qualität ist. Sprache ist am schwierigsten aufzunehmen und leidet am stärksten unter der Kompression. Das war auch der Grund für die Entscheidung, keinen gesprochenen Kommentar zu den Videos aufzunehmen.

 

Eingespielt wurde die Musik mit zwei E-Gitarren von Tobias Niedenthal und mir. Dazu benutzten wir jeweils ein Bandecho von Binson und Echolette aus den 1960er Jahren als Vorverstärker. Von dort aus gingen wir mit beiden Signalen gleichzeitig über ein Kabel in die Audiokarte. Mit dem Programm Cubase SX von Steinberg haben wir die Songs dann aufgenommen, und zwar mit einer Sampling Rate von 44100 Hz und in 16-bit Stereo, was CD-Qualität entspricht. Die beiden Gitarren spielten die Musik gleichzeitig ein, wobei jede einen eigenen Kanal zugewiesen bekam. So ließ sich im Nachhinein das Lautstärkeverhältnis der beiden Stimmen noch anpassen. Schließlich wurden die Lieder auf 30 Sekunden gekürzt.

 

Die als WAV-Datei abgespeicherten Songs wurden noch einmal mit dem Wave-Editor Cool Edit Pro 2.0 von Syntrillium Software überarbeitet. Die Waveform des Songs wird in Cool Edit Pro grafisch dargestellt. Dieses Programm erleichtert die Erkennung von noch korrekturbedürftigen Stellen des Songs. Die horizontale Linie stellt die Zeitachse dar, während die vertikale den Lautstärkepegel präsentiert. Die beiden Kurven zeigen je die rechte und linke Spur der Stereoaufnahme, wie man am folgenden Beispiel des Songs für das Gemündenvideo in Abbildung 9 sehen kann.

 

Abbildung 9 – Cool Edit Pro 2.0 Musik Gemünden

 

 

Um nun eine optimale Ausgangsdatei zu erhalten, sollte man die Ausschläge auf den vertikalen Achsen unter einer Samplerate von 20000 bzw. -20000 Hz halten. Bei höherer Lautstärke neigt die Aufnahme zum Übersteuern, und bei der späteren Komprimierung würden sich die entstehenden Störgeräusche noch verstärken. Die entsprechenden Stellen lassen sich in der Waveform mit der Maus markieren. So lässt sich z.B. über „limit hard -6dB“ aus dem Effekt „Dynamics Processing“ die markierte Stelle um sechs Dezibel vermindern. Man bearbeitet den Song nun so lange, bis die Waveform sich innerhalb des Lautstärkebereichs bewegt, wie das Beispiel in Abbildung 9 es zeigt. Kurze Fade-Ins und Fade-Outs wurden hinzugefügt, das heißt die Musik steigt am Anfang allmählich an und klingt zum Ende hin langsam aus. Wieder werden die entsprechenden Stellen markiert, die Befehle befinden sich im Menü unter „Favorites“. Das fertige Musikstück wird als Windows PCM WAV-Datei mit 44100 Hz in 16-bit Stereo gespeichert.

 

 

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