4. Protokollarchitekturen und Kommunikationsmodelle
 

 

4.2 Netzstrukturen und Servermodelle

 

Die Mediendatei wird vom Media Encoder in ein Streaming Format umgewandelt und komprimiert. Der so geschaffene Stream wird an den Media Server übertragen. Dieser kann die Daten direkt an die einzelnen Empfänger weiterleiten, man spricht dann von einem Live-Stream. Wird der Stream erst zwischengespeichert und dann an die Nutzer weitergegeben, handelt es sich um einen so genannten On-Demand-Stream. Der Aufwand ist hierbei geringer, da nicht wie beim Live-Stream die Mediendaten in Echtzeit kodiert werden müssen.1

 

„[Der Media Server hat]… die Funktionen eines Streaming-Servers sowie eines Web-Servers in sich integriert. Der Streaming-Server nimmt die eigenen Streams auf, speichert sie und bereitet sie für die Übermittlung in Form von IP-Paketen vor. Der Web-Server übernimmt die Präsentation der Streams über den Web-Dienst.“2 Die beiden Server können auch auf zwei verschiedenen Rechnern installiert sein, die miteinander vernetzt sind.

 

In der Regel läuft der Aufruf einer Streaming Datei so ab, dass der Nutzer mit seinem Browser eine HTML-Seite ansteuert, die vom Web Server bereitgestellt wird. Dort gibt es dann einen Hyperlink auf eine Streaming Media Datei. Durch einen Klick auf diesen wird auf dem PC des Nutzers der entsprechende Media Player gestartet, der seinerseits Kontakt mit dem Streaming Server aufnimmt und die Datenpakete des Streams zugeschickt bekommt.

 

Das empfangende Programm, auch Client genannt, speichert die Datenpakete, die vom Server kommen, zunächst im Puffer, der auch Jitter-Ausgleich-Puffer genannt wird. Der Media Player entnimmt dem Puffer in regelmäßigen Abständen die Daten, wobei diejenigen Daten, die früher als erwartet eintreffen, länger darin bleiben. Daten, die etwas zu spät kommen, treffen durch die zeitversetzte Entnahme gegebenenfalls noch rechtzeitig beim Media Player ein. Dadurch sollen Verzögerungsschwankungen bei der Übertragung, die Jitter genannt werden, ausgeglichen werden. Der Media Player dekodiert schließlich die Datenpakete für die Ausgabe am PC und spielt die Mediendatei ab.3

 


1: vgl. Badach, Rieger, Schmauch: Web-Technologien, S. 263

2: Ebenda

3: vgl. Badach, Rieger, Schmauch: Web-Technologien, S. 266

 

 

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