6. Streaming Media für das Unternehmen
 

 

6.2.3.3 Windows Media

 

Die Windows Media Produktfamilie ist kostenfrei, solange man auf einen Streaming Server verzichten kann. Media Player und Media Encoder sind kostenlos, doch der Windows Media Server ist nur als Bestandteil des Betriebssystems Windows Server 2003 zu erwerben. Die Höhe der Kosten hängt davon ab, wie viele Lizenzen in einem Unternehmen für Windows Server 2003 erworben werden müssen. Das System ist sehr kompliziert und soll hier nur kurz und vereinfacht vorgestellt werden.

 

Man muss vorerst Clientzugriffslizenzen (Client Access Licenses oder „CALs“) erwerben, wobei es verschiedene Arten von CALs gibt, zum Beispiel die Device CAL. „ Sie erlaubt einem Gerät auf die Serversoftware zuzugreifen oder diese zu verwenden. Das Gerät kann von einem beliebigen Nutzer verwendet werden. Ein „Gerät" (device) im Sinne der Microsoft-Lizenzbestimmungen ist ein PC, eine Arbeitsstation, ein Terminal, ein Handheld Computer, ein Pager, ein Telefon, ein Personal Digital Assistant oder ein anderes elektronisches Gerät.“1 Zum anderen gibt es die so genannte User CAL. „Sie erlaubt einem Nutzer auf die Serversoftware zuzugreifen oder diese zu verwenden. Der Nutzer kann ein beliebiges Gerät verwenden. Ein Nutzerbedeutet eine Einzelperson.“2

 

„Client-Software ermöglicht es einem Gerät, auf die Dienste oder Funktionalität der Server-Software zuzugreifen oder diese zu verwenden. Bei einigen Server-Produkten wird die Client-Software mitgeliefert. Ein Beispiel dafür ist Microsoft Outlook als Client-Software von Microsoft Exchange Server. Die genauen Nutzungsbestimmungen der Client-Software des Serverprodukts sind unter dem jeweiligen Server beschrieben. Eine CAL ist unabhängig davon erforderlich, ob die zur Server-Software angebotene Client-Software verwendet wird.“3

 

Greifen externe Nutzer auf die Serversoftware zu, kann der Kunde CALs oder eine External Connector Lizenz erwerben, je nachdem, was sich für ihn als günstiger erweist. Über CALs wird der Zugriff für nicht externe Benutzer (zum Beispiel Angestellte) lizenziert .4

 

„Die Server-Software stellt auf einem als Server eingesetzten Computer Dienste oder Funktionalität zur Verfügung. Für jedes installierte Server-Produkt ist eine eigene Serverlizenz erforderlich. Jede erworbene Lizenz berechtigt den Kunden, die Server-Software auf einem einzigen Server zu installieren. Lizenzen können erworben werden in Form von Einzelhandelspaketen (FPP), über die Microsoft-Volumenlizenzprogramme oder, soweit verfügbar, über den OEM- oder System Builder Vertrieb.“5

 

So kommt der Windows Server 2003 Standard Edition mit fünf CALs auf Kosten von circa US$ 1000, fünf weitere CALs kommen auf circa US$ 200. Eine zusätzliche External Connector Lizenz kann für etwa US$ 2000 erworben werden.6 Die Preise beziehen sich auf die amerikanische Version des Windows Server 2003, wobei die Preise für Lizenzen sind beim Kauf größerer Mengen noch einmal gestaffelt sind .

 

Es gibt allerdings auch eine einfachere und kostengünstigere Alternative, nämlich den Microsoft Windows Server 2003 Web Edition. Im Vergleich zur Standard Edition ist diese im Funktionsumfang eingeschränkt, die Server-Funktion ist jedoch darin enthalten. Es wird für jede installierte Kopie der Web Edition nur eine Lizenz benötigt. Windows CALs werden nicht benötigt. Eine External Connector-Lizenz kann für die Web Edition nicht verwendet werden.7 Der Preis für eine Lizenz beginnt bei € 337,24.8

 

Man kann auch einen Windows Server 2003 mieten, um eine eigene Homepage mit Streaming aufzubauen. Im Internet gibt es verschiedene Angebote. Über die Homepage www.homepage-kosten.de findet man beispielsweise ein Einstiegsangebot mit einem Windows Server 2003 Web Edition, das bei € 198 Mietzins bei einer Laufzeit von zwölf Monaten liegt. Dazu kommt noch eine Gebühr für die Einrichtung des Servers, die noch einmal so viel kostet. Der Festplattenspeicher ist bei diesem Angebot auf 40 Mbyte begrenzt, und der Traffic, sprich die Datenmenge, die über den Web-Auftritt gesendet wird, liegt bei 50 GigaByte.9 Solch ein Angebot stellt die Untergrenze für ein Unternehmen dar, das auf seiner Homepage Streaming Media anbietet, denn Videos belegen, wie oben beschrieben, auch in ihrer komprimierten Form viel Festplattenspeicher, und die übertragene Datenmenge ist sehr hoch. Für eine kleine Homepage mit nur wenigen kleinen Streams ist das Angebot jedoch ausreichend.

 


1: http://www.microsoft.com/germany/ms/serverlizenzierung/

2: Ebenda

3: Ebenda

4: Ebenda

5: Ebenda

6: vgl. http://www.microsoft.com/windowsserver2003/howtobuy/licensing/pricing.mspx

7: vgl. http://www.microsoft.com/germany/ms/serverlizenzierung/ws03/index.htm

8: vgl. http://www.yopi.de/Microsoft_Windows_Server_2003_Web_Edition_Var_2
_Software_Betriebssysteme_Windows_Server_2003-preisvergleich

9: vgl. http://www.homepage-kosten.de/ProviderShow6_872.html#

 

 

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