5. Streaming Media Software
 

 

5. Streaming Media Software

5.1 RealNetworks – Der Pionier

 

Im Jahr 1996, als RealNetworks noch Progressive Networks hieß, wurde erstmals die Real Media Software im Internet eingeführt, die zunächst noch mit Real Audio für Audio Streams sorgte. Im folgenden Jahr wurde der Firmennahme schließlich zu RealNetworks geändert, und Real Video ermöglichte das Streaming von Videodaten.1

 

RealNetworks gibt seiner Streaming Software den Namen Real Media, wobei sich die aktuelle Version Real Media 10 sich aus drei Softwarekomponenten zusammensetzt. Zur Wiedergabe wird der Real Player 10, der schon SMIL unterstützt, verwendet. Sein größter Nachteil besteht allerdings darin, dass er nicht zur Grundausstattung eines Betriebssystems gehört und somit vom Empfänger der Streaming Datei erst aus dem Internet heruntergeladen und installiert werden muss. Der Download des Real Players 10 in der Standardausführung ist kostenlos und kann über die Seite www.real.com.mit dem Real Player 10 Plus gefunden werden, der erweiterte Audio- und Videosteuerungen besitzt und € 49,99 kostet.2 Mit der Installation eines Real Players ist ein spürbarer Performanceverlust auf dem PC zu beobachten, da der Player sich in verschiedenen Systemeinstellungen festsetzt. Er verknüpft sich beispielsweise mit Dateiformaten von Mediendateien, was nicht unbedingt dem Wunsch des Nutzers entspricht.

 

Der aktuelle Media Server von RealNetworks nennt sich Helix Server, welcher für Windows NT, Windows 2000, Linux und Sun Solaris erhältlich ist. Die Kosten für die einfachste Ausführung, den Helix Server–Starter, belaufen sich auf US$ 1999,95. Dazu kommen noch einmal US$ 800 für den Support von RealNetworks.3 In dieser Version kann der Server gleichzeitig 25 Anfragen nach einem Stream bearbeiten und arbeitet nur mit Real Audio 10 und Real Video 10 zusammen. Für unbegrenzte Kapazität und die Unterstützung anderer Streaming Formate muss eine umfangreichere Version des Helix Servers erworben werden, die entsprechend kostenaufwendiger ist.4

 

Zur Erstellung der Streams wird der Real Producer eingesetzt, mit dem der User Filme und Musik ins Real Format konvertieren kann. Der Real Producer 10 Basic ist kostenlos, ist aber in seinem Funktionsumfang im Vergleich zur Version Real Producer 10 Plus eingeschränkt. Die Stärke des Real Producer Plus, früher Helix Producer Plus genannt, ist, dass er speziell für die Arbeit mit dem Helix Server ausgelegt ist. Das heißt, dass er die Möglichkeiten, die vom Server von RealNetworks angeboten werden, voll ausschöpft.Der Real Producer Plus kostet US$ 199,95.5 Für das Streaming in kleinem Rahmen, oder wenn man nicht auf den Helix Server zurückgreifen kann, ist die Basic Version durchaus ausreichend.

 

Die Dateiendung RM für Real Media Dateien gilt sowohl für Audio als auch für Video Streams.

 

In einem Qualitätstest von Juni 2003 der Computerzeitschrift Chip erzielte die Vorgängerversion Real Media 9 gute Ergebnisse. Laut dieser Zeitschrift hinterlässt RealVideo 9 einen guten Eindruck die Bildqualität betreffend bei der Erzeugung eines hochwertigen Streams, der in etwa mit der Kompressionsrate von DivX vergleichbar ist. Der Codec konzentriert sich auf die wichtigen Objekte im Bildvordergrund, weswegen selten störende Elemente, wie beispielsweise Blöcke im Bild, auftreten. Dafür neigen Farbverläufe im Hintergrund dazu auszusehen, als wäre ein Weichzeichner darüber gelegt worden. Bei bewegtem Hintergrund wie etwa Rauch gehen nicht selten Details und Schärfe verloren.6 Es ist anzunehmen, dass die kürzlich erschienene Real Media 10 Reihe noch bessere Leistungen erzielen kann.

 


1: vgl. http://web.ptc.org/library/proceedings/ptc2000/sessions/monday/m35/m352/

2: vgl. https://order.real.com/pt/order.html?ppath=cprpten260104a&country=DE&language=DE
&lang=de&loc=de&src=ZG.de.idx,ZG.de.rp.rp.hd.def,ZG.de.rp10_p_f.rp10_p_f.760.rp10_plus_free

3: vgl. http:// www.realnetworks.com/products/discreteserver/index.html

4: Ebenda

5: vgl. http://www.realnetworks.com/products/producer/index.html

6: vgl. Mandau: Großes Kino auf engstem Raum, Chip 06/2003, Seite 108

 

 

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